Musikkonsum in Österreich: Klassisches Radio hängt Streaming immer noch ab

INTEGRAL-Studie zum Weltmusiktag am 1. Oktober

Musik ist allgegenwärtig. Ob als Hintergrundkulisse in Geschäften, als Begleitung auf Bahnfahrten oder während eines Live-Konzertes – für eine große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung ist Musik wichtig im Leben. Ein Großteil der Befragten sagt außerdem, Musik verbinde Länder und Kulturen. Unter diesem Motto steht der Weltmusiktag am 1. Oktober. Eine INTEGRAL-Onlineumfrage widmet sich zu diesem Anlass verschiedenen Fragen rund um die Themen Musikkonsum, -gewohnheiten und -einstellungen.

 

Österreich, das Land der Radiofans

Obwohl Streaming-Portale in den letzten Jahren immer mehr Aufwind bekommen haben, bleibt für die österreichische Bevölkerung das Radio Musikkanal Nummer 1: So geben 71% der Befragten an, Musik in der Regel über diesen Kanal zu hören. Der Altersvergleich zeigt, dass ältere Befragte deutlich häufiger Musik über das Radio hören als jüngere (88% der Befragten im Alter von 50 bis 75 Jahren vs. 40% der 16- bis 29-Jährigen).

Die Frage nach den favorisierten Musik-Kanälen ergibt, dass Streaming-Dienste dem Radio mit etwas Abstand folgen. Insgesamt 56% nutzen mindestens eine Art von Musik-Streaming. Dabei geben 43% an, kostenlose Dienste mit Werbung zu hören, und 22% genießen Musik von kostenpflichtigen Anbietern ohne Werbung. Erwartungsgemäß sind es demnach auch die Jüngeren, die Musik am häufigsten über Spotify, Deezer, YouTube und Co. hören.

„Die Ergebnisse zeigen den nach wie vor sehr hohen Stellenwert des Radios in Österreich. Gerade durch die Digitalisierung ist dieses Medium noch stärker in den Alltag integriert als in Zeiten, die noch wenige Alternativen zu UKW und MW boten. Die vielfältigen Zugänge zu Radiosendern sowie deren breites Portfolio erreichen ein breites Publikum. Aber natürlich steht das Radio vor der großen Herausforderung, für die Jungen attraktiv zu bleiben.“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.

Am häufigsten wird Musik beim Autofahren gehört

Musik begleitet uns in unterschiedlichsten Alltagsituationen. Passend zur anhaltenden Beliebtheit des Radios wird in Österreich am häufigsten beim Autofahren Musik gehört (74%). 65% geht die Hausarbeit mit Musik in den Ohren leichter von der Hand und 48% lassen sich beim Ausüben von Hobbies, wie Hand- oder Gartenarbeit, akustisch berieseln. Ein gutes Drittel hört Musik während der Arbeit und jeweils etwa ein Viertel beim Sport, in öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. im Bad oder beim Essen. Beim Sex wollen hingegen nur 6% musikalisch begleitet werden.

15 Euro monatlich für Musik

Im Durchschnitt werden in Österreich 15 Euro im Monat in Musik investiert. Damit sind Ausgaben für Konzertkarten, Albumkäufe oder auch Streaming-Abonnements gemeint. Männer geben mehr Geld für Musik aus als Frauen (20 Euro vs. 11 Euro). Der Altersvergleich zeigt, dass Befragte im Alter von 50 bis 75 Jahren am meisten für Musik ausgeben. Dass sie gar kein Geld in Musik stecken, sagen 46% aller Befragten.

Nur 17% spielen ein Instrument – Jüngere eher als Ältere

Zu einem Musikinstrument greift hingegen nur eine Minderheit in Österreich. So geben 17% aller Befragten an, ein oder mehrere Instrumente zu spielen, besonders Personen zwischen 16 und 29. Unter allen Befragten sagen gerade einmal 3%, dass sie in einer Band, einem Chor oder solistisch singen. Dass sie mit der Musikszene (abseits vom Musizieren) beruflich verbunden sind, konstatieren weitere 3%. Schließlich sind 24% der Meinung, dass sie gut singen können. Regelmäßig auf Konzerte und andere musikalische Veranstaltungen gehen immerhin 27%.

Musik beeinflusst die Stimmung und hilft zu entspannen

Für eine große Mehrheit der Menschen in Österreich (86%) hat Musik einen positiven Einfluss auf die eigene Stimmung, dies gilt insbesondere für Frauen. Beinahe ebenso viele sagen, Musik helfe ihnen zu entspannen (81%). Für gut zwei von drei Befragten ist Musik hilfreich dabei, negative Gefühle oder Aggressionen abzubauen. Sich bei Musik gut konzentrieren zu können, sagt mit 42% hingegen nicht einmal die Hälfte.

Die Wertschätzung für Musik ist hierzulande hoch: So sind 75% der Ansicht, dass Musik Länder und Kulturen verbindet. Fast genauso viele (70%) stimmen zu, dass Musik eine Reflexion der Zeit ist, in der sie entsteht. Entsprechend ist man mehrheitlich der Ansicht, Musikschaffende sollten mit ihrer Arbeit einen angemessenen Lebensunterhalt verdienen können (76%).

Musik für Deutsche nicht ganz so präsent

Laut einer parallel durchgeführten Umfrage des INTEGRAL-Partners SINUS in Kooperation mit YouGov sind die Deutschen etwas weniger von Musik beeinflusst als wir: Mit 81% der Befragten sagen sie um 5 Prozentpunkte weniger oft, dass Musik einen positiven Einfluss auf ihre Stimmung habe.

Auch der passive Musikgenuss liegt etwas unter jenem in Österreich. Das Radio hat in Deutschland ebenfalls eine hohe Bedeutung, kommt jedoch nicht an das österreichische Niveau heran (62% vs. 71%). 20% besuchen regelmäßig Konzerte und andere Musikveranstaltungen, das sind um 7 Prozentpunkte weniger als in Österreich. Dazu könnte passen, dass die Deutschen im Durchschnitt pro Monat etwas weniger Geld für Musik ausgeben (12 Euro vs. 15 Euro in Österreich).

Dies sind Ergebnisse aus dem INTEGRAL Onlinebus. Von 11. bis 16. August 2022 wurden 500 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung Im Alter von 18 bis 75 Jahren zu diesem Thema befragt.

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